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Kräuterbrühen als natürliche Helfer im Garten

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Wenn Läuse, Milben, Raupen & Co. auf dem Vormarsch sind im Garten, dann hilft der natürliche Pflanzenschutz. Nach dem Motto “Pflanzen helfen Pflanzen” lassen sich viele Wildkräuter als Brühe oder als Kräuterjauche für den natürlichen Pflanzenschutz einsetzen.
Als Kräuterjauche werden Brühen bezeichnet, die 10 bis 14 Tage lang gegoren haben und die anschließend als Dünger verwendet werden. Die Kräuterjauche darf nur mit Wasser verdünnt an die Pflanzen gegossen werden. Das richtige Mischungsverhältnis beträgt 1 l Jauche auf 10 l Wasser. Die Kräuterbrühe wird in kaltem Wasser angesetzt und nach 24 Stunden eine halbe Stunde leicht geköchelt. Kräuterauszüge werden ebenfalls in kaltem Wasser angesetzt und dürfen höchstens 3 Tage lang durchziehen da sie sonst zu gären beginnen.

Kräuterjauche im Glas - Kräuterbrühe

Brennesseljauche zum Düngen – Brennesselbrühe gegen Läuse

Für die düngende Kräuterjauche aus Brennnesseln werden 1 kg frische Brennnesseln ohne Blüten in 10 bis 15 cm große Stücke geschnitten und mit etwa 10 l kaltem Wasser aufgefüllt. Am besten eignet sich hierfür ein Kunststoffeimer oder ein Fass aus Kunststoff. Die Kräuterjauche kann im Garten an einem sonnigen Ort stehen, wo sie täglich einmal umgerührt werden sollte. Auch das Abdecken ist wichtig, damit nicht kleinere Tiere in den Eimer oder in das Jauchefass hinein fallen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen ist die Kräuterjauche gebrauchsfertig und kann im Verhältnis 1 : 10 als Dünger an stark zehrende Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Zucchini, Kürbis sowie an alle Kohlpflanzen gegossen werden. Kräuterjauche aus Brennnesseln enthält viele Mineralstoffe, darunter reichlich Stickstoff, der besonders gut das Blattwachstum fördert.

Die beißende Brennnesselbrühe hilft zuverlässig gegen Läuse und gegen andere saugende Schädlinge an Pflanzen. Für diesen biologischen Pflanzenschutz werden in einen 5-l-Eimer etwa 500 Gramm frische und klein geschnittene Brennnesseln gegeben. In den Eimer gerade mal so viel kaltes Wasser geben, dass die Brennnesseln gut damit bedeckt sind. Die Brühe darf nur 12 bis 24 Stunden ziehen, danach verliert sie ihre beißende Wirkung. Anschließend die Brühe durch ein Filterpapier sieben und unverdünnt über die mit Läusen befallenen Pflanzen sprühen. Die restliche Brühe kann auf den Kompost wandern oder sie kann stehen bleiben, damit sie zur Kräuterjauche wird und später noch als Dünger Verwendung finden kann. Meist muss die Behandlung zum Pflanzenschutz gegen die Läuse am 3. Tag wiederholt werden. In diesem Falle nicht wieder die erste Brühe verwenden, sondern eine neue ansetzen.

Beinwelljauche fördert das Fruchtwachstum

Die Kräuterjauche aus Beinwell, auch Comfrey genannt, wird genauso angesetzt wie die Jauche aus Brennnesseln. Beinwell enthält weniger Stickstoff als Brennnesseln und dafür mehr Kalium. Kalium fördert das Wachstum der Fruchtpflanzen wie Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Auberginen und Zucchini sowie Paprika. Die Jauche aus Beinwell wird ebenfalls zehnfach verdünnt etwa 1 x pro Woche an die Pflanzen gegossen. Die Mischung aus Beinwell- und Brennnesseljauche ergänzt sich ideal und liefert den Pflanzen alles was sie brauchen. Selbstverständlich lassen sich damit auch weniger stark zehrende Pflanzen versorgen, wenn die Verdünnung entsprechend größer ist.

Rainfarnbrühe als Pflanzenschutz gegen Milben

Bei der Rainfarnbrühe werden im Gegensatz zu den anderen Jauchen und Brühen auch die Blüten mit verwendet. Dazu werden entweder 30 g getrocknete oder 250 bis 500 g frische Rainfarnpflanzen in 10 l Wasser angesetzt und nach 24 Stunden aufgekocht. Die abgekühlte Mischung wird abgefiltert und
im Verhältnis 1 : 2 mit Wasser verdünnt an die Pflanzen gesprüht. Da Rainfarn toxische Inhaltsstoffe besitzt, sollte man bei der Verwendung dieser Pflanze besondere Vorsicht walten lassen. Die Rainfarnbrühe wirkt gegen den Erdbeerblütenstecher, gegen Brombeer- und Erdbeermilben und gegen den Himbeerkäfer.

Schachtelhalm beugt Pilzerkrankungen vor

Zur Herstellung eines Schachtelhalmtees wird die getrocknete oder frische Schachtelhalm Pflanze etwa eine Stunde leicht geköchelt und dann durch ein Sieb gegeben. Der Tee wird abgekühlt entweder unverdünnt oder 1 : 5 mit Wasser vermischt an die Pflanzen gespritzt. Diese Anwendung stärkt das Blatt und wirkt vorbeugend als Pflanzenschutz gegen Pilzerkrankungen. – Mehr zu Ackerschatelhalm

Wermut vertreibt den Apfelwickler

Die Brühe aus Wermut soll gegen Ameisen helfen und wird gegen den Apfelwickler im zeitigen Frühjahr gespritzt. Auch gegen den Säulchenrost an Johannisbeeren, gegen Raupen sowie gegen die Brombeermilbe soll Wermut als natürlicher Pflanzenschutz seine Wirkung entfalten. Die Brühe von Wermut wird wie oben beschrieben hergestellt und gefiltert. Anschließend unverdünnt an die befallenen Pflanzen spitzen. Gegen die Brombeermilbe erfolgt die Behandlung mit der Kräuterbrühe im Herbst.

Zwiebelschalenbrühe als Pflanzenschutz gegen Braunfäule

Dieser natürliche Pflanzenschutz hilft vorbeugend gegen Braunfäule an Tomaten und an Kartoffeln. Für die Brühe werden 20 – 50 g Zwiebelschalen benötigt, die in 1 l Wasser mindestens 4 Tage ziehen sollten. Die Brühe wird unverdünnt an Kartoffeln und Tomaten gespritzt. Aufgrund des hohen Schwefelgehaltes soll diese Brühe auch gegen Milben und diverse Pilzerkrankungen an anderen Pflanzen wirksam sein. Mit der Brühe aus Zwiebelschalen können bereits ab April besonders gefährdete Pflanzen 1 x wöchentlich behandelt werden. Für den schnellen Pflanzenschutz wird aus 75 g zerkleinerten Zwiebeln und Knoblauchzehen und 1 l Wasser ein Tee zubereitet, der unverdünnt auf akut gefährdete Pflanzen gesprüht wird.

Tomatenblätter verwirren den Kohlweißling

Wer dem Kohlweißling ein Schnippchen schlagen möchte, stellt aus den Geiztrieben der Tomaten einen Kaltwasserauszug – in diesem Fall ohne Kochen – her. Die Brühe wird auf und rund um die Kohlpflanzen auf die Erde gesprüht, damit der Kohlweißling das Aroma der Tomate anstatt den Duft des Kohls wahr nimmt. Ähnlich sollen auch die ausgelegten Zweige der Pfefferminze wirken.


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