Azaleen, die kleinen Rhododendren für das Zimmer stammen ursprünglich aus Japan und China. Die kleinblättrigen Sträucher für die Wohnung lieben kühle Räume und sollten nie austrocknen. Azaleen werden in der Regel durch Stecklinge vermehrt, da bei der Aussaat sonst nie vorhergesagt werden könnte, welche von vielen Hundert verschiedenen Varianten keimen. Wenn man selbst seine Azaleen durch Stecklinge vermehrt hat, müssen diese regelmäßig zurückgestutzt werden, damit sich eine füllige verzweigte Pflanze entwickeln kann. Mit etwas Geduld, wächst die kleine Azalee am schönsten in kühlen Räumen.
Lange Blütenpracht durch kühle Räume
Vor allem, wenn die Azaleen ausdauernd blühen sollen, ist das Bad, die Küche oder der Flur der richtige Platz. Die übliche Wohnzimmertemperatur killt regelrecht die Blüte. Steht die Pflanze dauerhaft bei 21 Grad oder mehr, kann man beobachten, dass die Blütenknospen gar nicht aufblühen, sondern bereits als Knospe vertrocknen und abfallen. Allerdings nehmen Azaleen ein Umstellen nicht übermäßig übel und man kann sie nachts in einen kalten Raum umstellen, damit die Blüten der etwa fünfzig Sorten von Zimmerazaleen länger leben. Die beste Temperatur für Azaleen liegt zwischen 8 und 16 Grad bei einer hohen Luftfeuchtigkeit.
Während die Gartenazaleen im späten Frühjahr ihre Blüten von Mai bis in den Juni hinein zeigen, erfreuen uns die Zimmerazaleen den ganzen Winter über. Sie blühen bei guter Pflege von September bis in den späten April. Wenn die Azalee ausgeblüht hat, kann man sie den Sommer über gut an einem halbschattigen Platz im Garten in die Erde pflanzen. Allerdings sollte man sie auch dann nicht vergessen, sie mag absolut keine trockenen Wurzelballen. Wer sie schließlich Ende August wieder in einen Topf pflanzt, sollte ihr ein wenig Torf und einige Hornspäne an die Füße geben. Direkte Sonneneinstrahlung mag die Azalee aber weder draußen, noch an ihrem normalen Standort im Zimmer, dabei liebt sie dennoch unbedingt recht helle Standorte.
Viel trinken – aber vom Feinsten
Die Azalee möchte keinesfalls einen trockenen Wurzelballen, daher sollte sie reichlich und regelmäßig gut feucht gehalten werden. Allerdings ist sie dabei ein wenig anspruchsvoll. Sie kann kein kalkhaltiges Wasser leiden und bevorzugt sehr weiches Regenwasser. Wenn die Pflanze ständig mit kalkhaltigem Wasser gegossen wird, bekommt sie leider sehr schnell Krankheiten, vor allem Chlorose nistet sich dann ein. Dabei will die Azalee nicht nur durch ihre Wurzeln feucht gehalten werden, sondern sie möchte auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dazu kann man auf der Fensterbank neben der Pflanze kleine Schalen mit Wasser als Verdunster aufstellen. Wenn man die Pflanze einsprüht, stellt man die Sprühflasche auf sehr feinen Nebel ein und verwendet dafür ausschließlich kalkfreies Wasser. Hierbei ist wiederum Regenwasser die erste Wahl.
Weniger ist mehr – japanische Dekoration
In Japan wird die Azalee bereits seit Jahrhunderten kultiviert und sie ist aus der japanischen Kunstwelt nicht wegzudenken. Möchte man seine Pflanze also wirkungsvoll in Szene setzen, bietet sich ein eher japanischer Ansatz an. Dazu sind beispielsweise Schalen mit mittelgroßen weißen Kieselsteinen zwischen den Azaleentöpfen sehr schön, diese kann man gleichzeitig als Verdunsterschalen nutzen, wenn man etwas Wasser hereingießt. Auch japanisch angehauchte Zimmerbrunnen machen sich aus dem gleichen Grund gut zwischen den Azaleen. – mehr zu japanischen Gärten
Die Pflanze selbst ist durch ihren buschigen Wuchs und die eher wuscheligen Blüten ohnehin sehr verspielt. Sie sollte mit klaren Linien und Formen unterstützt werden. Verspielte Dekoideen mit Schleifchen und Rüschen sind bei der Azalee völlig fehl am Platze und würden nur ihre romantische Schönheit beeinträchtigen. Als Übertöpfe und Schalen wirken ebenfalls schlichte klare Formen sehr gut mit der Azalee. Schön ist ein Topf, der entweder in der gleichen Farbe wie die Blüte der Pflanze gehalten ist, oder ein schlicht weißer Topf. Zwar wirken auch schwarze oder graue Töpfe bei einer weißen Azalee recht elegant, doch dann muss ebenso die restliche Dekoration in dem betreffenden Raum darauf abgestimmt sein.
Sensibler Patient – die Azalee auf der Krankenstation
Zwar kann die Azalee gar keine Ballentrockenheit leiden, doch Staunässe mag sie auch nicht. Beides führt bei ihr zu Anfälligkeit für Krankheiten. Spinnmilben und Blattläuse, aber auch weiße Fliegen nehmen dann gern Kontakt auf und bedienen sich an der geschwächten Pflanze. Wenn mehrere Knospen abfallen, ohne dass eine Blüte richtig aufblüht, sollte man die Knospen öffnen und nachschauen, ob vielleicht die Gewitterfliegen ihre Larven darin großziehen. Sie lassen sich schwer erkennen und führen eigentlich fast immer zu einem Verlust der Pflanze. Besser sehen kann man den Dickmaulrüssler, da seine Fraßspuren an den Blättern sehr offensichtlich sind. Es gibt verschiedene aber durchaus widersprüchliche Tipps, wie man gegen diese Schädlinge vorgehen kann. Einsprühen mit Seifenwasser und gründliches Duschen sind nur zwei davon. Leider muss man zugeben, dass alle Probleme, die Azaleen haben können, nur von einer falschen Pflege herrühren. Also benötigt man viel Liebe und die richtige Pflege und schon stehen tolle blühende Schmuckstücke in der Wohnung.