Die richtige Wahl einer Kamelie entscheidet über ihren Verbleib im Garten. Die Camellia japonica ist die häufigste Form in Deutschland und kann nur in einem milden, frostfreien Winter draußen überwintern. Besser aufgehoben ist sie in einem Gewächshaus oder im unbeheizten Wintergarten.
Die wilde Form ist die Camellia reticulata benötigt ein sehr mildes Klima. In unseren Breitengraden findet sie die idealen Bedingungen nur im Gewächshaus. Sie braucht für die Pflege daher eine sehr erfahrene Hand. Die gebräuchlichste Sorte hier bei uns ist die Camellia x williamsiee, eine Hybride unter den blühfreudigen Kamelien.
Gute Erde für ein prachvolles Wachstum
Eine Kamelie wird sich in der Regel in einem Kübel sehr wohl fühlen. Damit sich die Pflanze gut entwickelt, mischst du ein Substrat, das aus einem Teil Sand, zwei Teilen Laubkompost und vier Teilen kalkfreiem Lehm besteht. Pro Eimer wird eine Handvoll Knochenmehl als Langzeitdünger zugegeben. Zum Schluss füllst du das Ganze mit Blumenerde für Pflanzen, die einen sauren Boden benötigen, auf. Somit ist die Basis für ein gutes Gedeihen deiner Kamelie gegeben. Der zweite wichtige Punkt ist der richtige Standort.
Kühl und nicht dunkel überwintern
Hierfür ist ein geschützter Standort im Halbschatten der richtige Ort im Garten. Dort kann der Kübel von April bis Mitte Herbst bzw. Anfang des Winters stehen. Solange noch kein Frost herrscht, verträgt die Kamelie die Kälte sehr gut. Wichtig ist, das Gießen drastisch zu reduzieren, da die feuchte Erde dann schnell einfriert und die Wurzeln der Pflanze absterben können. Im Winter gehört die Kamelie in das Gewächshaus, den Wintergarten oder in das Gartenhaus. Optimale Temperaturen sind zwischen 4° und 7° C. Alternativ können die Kamelien mit einem Vlies vor hartem Frost geschützt werden. Ab einer Temperatur von 9° C wird die Blütenbildung beschleunigt, wärmer als 12° bis 14° sollte es jedoch für die Gewächse nicht sein.
Pflanzen, die im Freiland wachsen, benötigen einen überaus geschützten Standort. Für die Überwinterung solltest du die Kamelien erst mit einer dicken Mulchschicht schützen. Das Blattwerk der Pflanze muss darüber hinaus mit Vlies eingepackt werden, da die Wintersonne die Blätter vertrocknen lässt. Pflanzen, die sich im Kübel gut eingelebt haben, können den Winter bis maximal -5° C überleben. Im Garten lebende Pflanzen benötigen in jedem Falle die Vliesabdeckung. Kräftige Pflanzen überwintern dann unter Umständen auch bis -15° C – bei optimalen Bedingungen. Schwierig sind die oft auftretenden Spätfröste, die schnell junge Triebe der Kamelie absterben lassen. Ausreichendes Licht ist die Voraussetzung dafür, dass die Kamelien viele neue Blütenknospen anlegen.
Nach dem Winter beginnt das Wachstum
Wenn deine Pflanze die kritische Zeit im Winter überstanden hat, beginnt mit dem Frühling die Phase, in der die Pflanze einen großen Nährstoffbedarf hat und regelmäßig gegossen werden muss. Diese Phase ist besonders wichtig, da sie die Grundlage für die Bildung der Knospen ist.
Der Wasserbedarf der Kamelie hängt zum einen von ihrer Größe aber auch von ihrem Standort ab. Eine kleinere Pflanze benötigt weniger Wasser als eine große, und sonnenreiche und warme Plätze sind weitere Faktoren, die für einen vermehrten Wasserbedarf sprechen als schattige Orte, an denen es ein wenig kühler ist. Insofern benötigst du Fingerspitzengefühl und Beobachtungsgabe, um zu erkennen, unter welchen Umständen sich deine Pflanze am besten entwickelt.
In der Wachstumsphase braucht die Kamelie viel, und vor allem regelmäßig Wasser. Das bedeutet, vom Ende des warmen Frühlings bis zum Herbst darf die Pflanze nicht in trockener Erde stehen. Andererseits verliert sie schnell ihre kleinen Knospen. Generell ist es günstiger, die Pflanze einmal wöchentlich und durchgehend zu gießen als mehrmals in der Woche. Die bis zum Boden reichenden Wurzeln müssen vom Gießwasser erreicht werden. Für die Pflege der Pflanzen eignet sich am besten Regenwasser oder weiches Leitungswasser.
Die Pflanzen düngen
Eine Düngung verlangen die blühfreudigen Kamelien nur in der Wachstumsphase der Triebe, zwischen Ende Mai und Juli. In dieser Zeit setzen die Pflanzen die Blütenknospen für die nächste Saison vor und haben dementsprechend einen hohen Nährstoffbedarf. Da Kamelien einen ähnlichen Bedarf an Nährstoffen haben wie Rhododendron, eignet sich ein solcher Dünger. Doch für die Kamelie reicht die Hälfte der angegebenen Dosis völlig aus. Hat die Pflanze zu viel Dünger bekommen, treibt sie mit langen dünnen Internodien aus. Kübelpflanzen können bis maximal Ende Juni einmal wöchentlich mit einem Flüssigdünger, der einen hohen Stickstoffanteil hat, gepflegt werden.