Wenn du gerne einmal eigene Kartoffeln anbauen möchtest kannst du dies versuchen, auch wenn du keinen Garten besitzt. Auf der Terrasse direkt an der Hauswand oder auf dem Balkon lässt sich der eigene Kartoffel-Anbau leicht realisieren. Das Kultivieren neuer und unbekannter Kartoffelsorten kann eine tolle Erfahrung sein und es macht Spaß, die ersten selbst gezogenen Bio-Frühkartöffelchen zu ernten. Dies lohnt sich auch unter dem Aspekt, dass die Preise der neuen Frühkartoffeln überall recht hoch sind.
Einige Kartoffel-Raritäten zu probieren lohnt sich
Selbstverständlich kannst du die gängigen Sorten der Frühkartoffeln im Kübel auf Balkon oder Terrasse kultivieren. Aber es gibt auch Sorten, die besonders lecker schmecken und es lohnt sich, sie einmal kennenzulernen. Die Namen dieser Kartoffeln verraten einiges über ihre Farbe, über die Herkunft oder über ihren Geschmack. Beispielsweise die rotschalige Laura, blaue St. Galler, Bamberger Hörnle, sowie die Trüffelkartoffel, rosa Cherie oder La Ratte. Diese Gourmetkartoffeln besitzen ein unvergleichliches Aroma und du findest sie eher in gut sortierten Feinkostläden als im Supermarkt. Pflanzkartoffeln kannst du im Gartenfachhandel und manchmal auf dem Markt kaufen oder übers Internet bei verschiedenen Anbietern beziehen.
Das Vorkeimen verspricht eine frühere Ernte
Wenn du dir die Pflanzkartoffeln besorgt hast, dann geht es ans Vorkeimen. Dazu legst du die entsprechende Anzahl der Kartoffeln die du benötigst in eine flache Kiste. Man rechnet auf einen 10-Liter-Kübel mit 4 bis 5 Kartoffeln. Die Kiste zum Vorkeimen sollte im Haus hell und nicht zu warm stehen. Nach einigen Tagen treiben die Kartoffeln an den Augen aus. Nun ist es an der Zeit, die Knollen in die vorbereiteten Pflanzgefäße auf Terrasse und Balkon zu setzen, denn die Triebe dürfen nicht zu lang werden. Die richtige Zeit zum Einpflanzen der Kartoffeln ist je nach Region von Ende März bis Mitte April, wenn es draußen nicht mehr kalt ist und keine oder nur geringe Nachtfröste mehr zu erwarten sind.
Der Kartoffel-Anbau geht ganz leicht
Bevor du die Kartoffeln einpflanzen kannst, bereitest du die Pflanzkübel vor. Du brauchst einen oder mehrere größere Kübel, Eimer, Kisten oder dunkle Pflanzsäcke mit einigen Abzugslöchern gegen Staunässe. Zunächst kommt unten eine etwa 5 cm hohe Drainageschicht aus Tonscherben, Kies oder Blähton hinein. Darauf gibst du etwa 10 cm ganz normale Blumenerde, die mit etwas Sand und Urgesteinsmehl vermischt werden kann. Wer Komposterde besitzt, kann die Blumenerde damit mischen. Darauf legst du 4 bis 5 der vorgekeimten Kartoffeln und zwar so, dass die Augen der Knollen nach oben schauen. Bitte darauf achten, dass die Keime nicht abbrechen. Nun deckst du sie mit der vorbereiteten Erde etwa 15 cm hoch ab. Danach Angießen und je nach Witterung mit einem Vlies oder mit einer Folie abdecken, falls es nachts doch noch leichte Fröste gibt. Die Pflanzgefäße für den Kartoffel-Anbau sollten hell, jedoch nicht in voller Sonne stehen.
So geht der Kartoffel-Anbau weiter
Nach einigen Tagen entwickeln die Kartoffeln das erste Laub. Wenn dies etwa 10 cm hoch ist, wird neue Erde aufgefüllt und zwar so hoch, dass nur noch die Spitzen des Kartoffellaubes zu sehen sind.
Das hat zur Folge, dass neue Triebe entstehen und die Bildung neuer Knollen angeregt wird. So entstehen viele Kartoffeln auf kleinem Raum. Das Auffüllen der Erde wird so oft wiederholt, bis das Pflanzgefäß voll ist. Die Kartoffeln benötigen nur ein wenig Gemüsedünger, den du wie auf der Packungsangabe beschrieben, verabreichen kannst. Wer Kompost besitzt, kann diesen als Dünger unter die Erde mischen, das reicht völlig aus. Das Gießen der Pflanzkübel erfordert etwas Fingerspitzengefühl, denn es darf nicht zu viel und nicht zu wenig sein. Nach etwa 100 Tagen, etwa zwischen Mitte Juni und Mitte Juli, sind die Kartoffeln reif zum Ernten. Das kannst du daran erkennen, dass sich das Kartoffellaub langsam gelb verfärbt.
Wissenswertes über die Kartoffel
Kartoffeln sind sehr gesund, denn in ihnen steckt wertvolles pflanzliches Eiweiß und sie machen mit rund 70 Kalorien pro 100 g Kartoffeln keinesfalls dick. Die Knollen enthalten reichlich Vitamin C, B1, B2 und B6 sowie die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen Phosphor und Fluor.
Und nun viel Spaß beim Kartoffel-Anbau!