Ein schöner Rasen braucht viel Pflege. Neben dem Mähen, dem Vertikutieren und dem Düngen muss der Gärtner auch den Unkräutern im Rasen zu Leibe rücken. Sonst bleibt von der grünen Fläche bald nur noch eine wilde Unkrautwiese übrig.
Löwenzahn, Gänseblümchen und Klee im Rasen
Viele verschiedene Wildkräuter machen sich ungepflegten Rasenflächen breit. Löwenzahn, Klee, Gundermann, Gänseblümchen und andere Unkräuter nutzen Pflegefehler, um sich über die ganze Rasenfläche auszubreiten. Sie gedeihen im Gegensatz zu den Rasenpflanzen auch bei wenig nahrhaften Böden sehr gut. Ist der Boden also ausgelaugt und zu trocken, haben die unerwünschten Wildkräuter leichtes Spiel. Sie beginnen zu wuchern und verdrängen das Gras. Je eher der Gärtner Maßnahmen gegen das Rasenunkraut ergreift, desto größer ist die Chance, wieder einen dichten, grünen Rasen zu erhalten.
Nur hochwertige Rasenmischungen verwenden
Schon bei der Anlage des Rasens sollte auf gutes Saatgut geachtet werden. Häufig angebotene, preiswerte Rasenmischungen wie zum Beispiel die oft gekaufte Sorte “Berliner Tiergarten” sind schon mit Unkrautsamen versetzt. Mit dem Säen werden die Wildkräuter gleich mit ausgesät. Mit hochwertigeren Rasensorten wie Loretta oder Lorettanova, die zwar teurer dafür aber auch unkrautfrei sind, wird die Pflege des Rasens einfacher. Eine gute Düngung des Bodens ist ebenfalls sehr wichtig, damit die Graspflanzen kräftig genug sind, Rasenunkräuter zu verdrängen.
Unkraut ausstechen oder ausreißen
Wenn viel Unkraut im Rasen auftritt, gibt es mehrere Möglichkeiten, es zu beseitigen. Einige Kräuter wie Klee oder Gundermann lassen sich durch das Vertikutieren beseitigen. Durch das Aufreißen der Grasnarbe wird das Unkraut aus dem Boden geholt. Löwenzahn hat tiefe Pfahlwurzeln, die sehr tief in den Boden ragen. Mit einem Unkrautstecher können sie ausgestochen werden. Gänseblümchen werden mit der Harke oder der Hand ausgezogen. Aber Achtung: Wenn das Unkraut im Rasen schon blüht, muss es möglichst so entfernt werden, dass kein Samen auf den Boden fällt. Am besten werden die Pflanzen nach dem Ausstechen gleich in einen Plastikbeutel getan und mit dem Hausmüll entfernt. Auf den Komposthaufen dürfen blühende Unkrautpflanzen nicht geworfen werden.
Gute Rasenpflege beugt vor
Regelmäßiges Mähen ist eine weitere Vorbeugungsmaßnahme für einen unkrautfreien Rasen. Die meisten Wildkräuter brauchen Licht zum Keimen. Wenn der Rasen nicht zu kurz geschnitten wird, kann sich das Unkraut nicht richtig entwickeln. Vier Zentimeter Rasenlänge sind empfehlenswert, um den Boden ausreichend zu beschatten. Das Mähen verhindert gleichzeitig, dass das Unkraut Blüten und damit auch Samen bildet. Gerade im Sommer fehlt es dem Rasen häufig an Feuchtigkeit. Das Sprengen des Rasens ist deshalb für die Unkrautbekämpfung wichtig. Die Graspflanzen leiden unter der Trockenheit und wachsen dann nicht richtig. Dem Unkraut dagegen macht ein trockener Boden wenig aus, es sprießt trotzdem und verdrängt dadurch die Graspflanzen.
Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern
Wenn die mechanischen Pflegemaßnahmen für die Unkrautvernichtung nicht ausreichen, bietet der Handel verschiedene Unkrautvernichter auf chemischer Basis an. Diese Mittel sind nicht ganz ungefährlich aber recht wirkungsvoll, wenn sie nach Vorschrift angewendet werden. Ungefähr zwei Wochen vor dem Einsatz sollte der Rasen noch einmal gedüngt werden, um die Graspflanzen zu stärken. Sie erhalten dann ausreichend Nährstoffe, um sich gegen die Rasenunkräuter zu behaupten. Für die Anwendung des chemischen Unkrautvernichters sind vor allem die Temperaturen und die Bodenbeschaffenheit wichtig. Sie wirken nur dann richtig, wenn es auch nachts mild und der Boden ausreichend feucht ist. Bei zu großer Trockenheit oder kühlen Witterungsverhältnissen sollten die Arbeiten verschoben werden. Gut geeignet ist der Spätnachmittag, wenn kein Regen angekündigt ist. Die Herbizide, die das Unkraut im Rasen bekämpfen, hängen sich an die leicht feuchten Blätter des Unkrauts und sorgen für das Absterben der unerwünschten Pflanzen. Regnet es kurz nach der Anwendung, werden die Herbizide abgespült und können nicht richtig wirken.
Lösung sparsam verwenden
Die Lösung wird entweder mit einer Spritze oder einer Gießkanne auf dem Rasen verteilt. Da Herbizide giftig sein können, sollten nur die Stellen behandelt werden, die tatsächlich von Unkraut befallen sind. Mit einer Gießkanne lässt sich das Mittel gezielter auf die Rasenfläche bringen, es besteht dann nicht die Gefahr, dass durch den Wind Blumen und Stauden neben dem Rasen belastet werden. Nach Gebrauch muss die Kanne sehr gut ausgespült werden, wenn damit weiterhin Blumen gegossen werden sollen. In der Regel dauert es zwei Wochen, bis das Unkraut tatsächlich aus dem Rasen verschwunden ist. Bei der Verwendung von chemischen Mitteln muss darauf geachtet werden, dass Kinder, vor allem Kleinkinder, nicht mit dem Boden in Berührung kommen. Auch für Haustiere können die Mittel schädlich sein.
Rasendünger mit Unkrautvernichter
Ist nur wenig Unkraut im Rasen, reicht häufig auch ein Rasendünger mit Unkrautvernichter aus, um den Klee, die Gänseblümchen und anderes Unkraut in Schach zu halten. Bei starkem Befall allerdings nützen diese kombinierten Mittel nur wenig, dann bleiben nur die Alternativen, das Unkraut mit mechanischen Mitteln zu entfernen oder chemische Mittel nach Vorschrift zu verwenden.